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Schnarchen bei Frauen

Wenn Frauen schnarchen… Manchmal kann das ein echtes Problem sein. Schnarchen ist insbesondere für Frauen nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend.

Schnarchen gilt allgemein als Männerproblem, aber auch Frauen schnarchen. Allerdings schnarchen Frauen vor der Menopause seltener als Männer. Nach der Menopause erreichen Frauen ähnliche Werte wie Männer. Generell steigt der Anteil der Schnarcherinnen mit zunehmendem Alter. Welche Ursachen das Schnarchen bei Frauen hat und welche Möglichkeiten es gibt, es zu verhindern, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.

Fakten und Zahlen

Der Anteil der Frauen, die schnarchen, steigt mit dem Alter stark an. Während in der Altersgruppe bis 30 Jahre weibliches Schnarchen fast nicht vorkommt (~5%), steigt der Anteil der Schnarcherinnen in der Altersgruppe 30-50 Jahre bereits deutlich an und liegt bei 15-20%. Nach der Menopause ist das Schnarchen bei Frauen genauso häufig wie bei Männern (~40 %). Im Vergleich dazu ist Schnarchen bei Männern schon in jüngeren Altersgruppen sehr viel häufiger anzutreffen.

Mundtrockenheit und Schwangerschaftsdiabetes

Besteht Mundtrockenheit über eine längere Zeit der Schwangerschaft hinweg, kann es sich auch um ein Symptom von Schwangerschaftsdiabetes handeln. Da Mundtrockenheit unter Umständen eines der ersten Symptome von Diabetes ist, kann ihr Auftreten auch einen Hinweis geben, sich auf Schwangerschaftsdiabetes untersuchen zu lassen! In diesem Fall resultiert der Wassermangel aus einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Der Körper wird regulierend tätig und versucht den überflüssigen Zucker auszuscheiden. Die Nierentätigkeit wird angeregt und dem Körper geht viel Flüssigkeit verloren. Somit kommt es wiederum zu einer verminderten Speichelproduktion und in der Folge zu Mundtrockenheit.

Schnarchen ist also bei Frauen keine Seltenheit. Für Frauen ist es jedoch oft nicht leicht, über Schnarchen zu sprechen. Das ist nicht gut, denn hinter Schnarchen können sich gefährliche Krankheiten verbergen – auch bei Frauen. An erster Stelle ist hier das Schlafapnoe-Syndrom zu nennen. Kommt es zu häufigen, länger andauernden Atemaussetzern im Schlaf, kann das dramatische Folgen für die Gesundheit haben.

Studien haben ergeben, dass die Intensität des Schnarchens bei Frauen in etwa gleich ist wie bei Männern. Starke Schnarcherinnen schnarchen genauso laut wie Männer, doch nur den wenigsten ist das bewusst. Frauen unterschätzen ihr Schnarchen, was Häufigkeit und Schwere betrifft.
 
Da Frauen es oft nicht wahrhaben wollen, dass sie schnarchen, und nicht einmal mit ihrem Arzt gerne über dieses Thema sprechen, wird die gefährliche Schlafapnoe bei Frauen generell seltener erkannt. Dabei leiden sie unter denselben gesundheitlichen Folgen wie männliche Schnarcher, von Tagesmüdigkeit bis hin zu Langzeitfolgen wie Bluthochdruck und Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems. Wenn es also um Schnarchen geht, sollten Frauen über ihren Schatten springen, ihren Stolz vergessen und zumindest ihrem Arzt vertrauen.

Ursachen des Schnarchens

Schnarchen Frauen anders? Ja und nein. Die physiologischen Bedingungen für die Entstehung des Schnarchens sind bei Frauen und Männern gleich. Verengte Atemwege verursachen Vibrationen im Rachen, die für die Schnarchgeräusche verantwortlich sind. Rutschen Unterkiefer und Zunge stark nach hinten, kommt es sogar zu einem mehr oder weniger ausgeprägten Verschluss der Atemwege und der Atem steht zeitweise ganz still. Dieses Phänomen tritt besonders beim Schlafen in Rückenlage auf.
 
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann ein ungesunder Lebensstil das Problem verschlimmern. Übergewicht, Alkoholkonsum und die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln sind typische Risikofaktoren für das Schnarchen. Schon ein paar Kilos zuviel können einen Unterschied machen. Die Gewichtszunahme führt auch zu Fettablagerungen im Rachenraum. Diese Fettdepots sind dafür verantwortlich, dass die Atemwege im Schlaf noch etwas enger werden.
 
Rauchen reizt die Atemwege und kann Schwellungen im Nasen- und Rachenbereich verursachen. Somit kann sich auch der Konsum von Zigaretten negativ auf die Situation im Rachenraum auswirken. Aus schlafmedizinischer Sicht wird daher empfohlen, mehrere Stunden vor dem Zubettgehen auf das Rauchen zu verzichten.
 
Hinzu kommt bei Frauen wie bei Männern, dass sich im Schlaf die Muskeln entspannen. Dies gilt auch für die Muskulatur im Rachen, die wir normalerweise gar nicht bemerken. Das tagsüber straffe Gewebe erschlafft in den Tiefschlafphasen stark und begünstigt die Vibration des weichen Gaumens. Hier setzt die Wirkung von Alkohol und Schlafmitteln an: die relaxierende Wirkung dieser Substanzen verringert den Tonus der Rachenmuskulatur zusätzlich.
 
Wenn Schnarchen in jungen Jahren Männersache ist, wie kommt es dann, dass ältere Frauen statistisch gesehen ähnlich häufig schnarchen wie Männer? Wie bereits erwähnt, nimmt der Anteil der Schnarcherinnen nach der Menopause stark zu. Einerseits verliert das Gewebe im Körper allgemein mit zunehmendem Alter an Spannung, und zwar bei beiden Geschlechtern. Doch bei Frauen gibt es einen eklatanten Unterschied, was die Situation vor und nach den Wechseljahren betrifft.

Die Hormone sind schuld

Ein Faktor, der bei Frauen eine große Rolle spielt, ist der Östrogenspiegel. Das weibliche Hormon Östrogen wird in den Eierstöcken produziert und ist hauptsächlich für die Eireifung und den Knochenaufbau verantwortlich. Es beeinflusst auch den Serotoninspiegel.
 
Serotonin, ein Botenstoff im Gehirn, auch bekannt als eines der Glückshormone, ist unter anderem wichtig für die Aufrechterhaltung der Muskelspannung. Wenn das Östrogen knapp wird, sinkt auch der Serotoninspiegel. Infolgedessen nimmt der Muskeltonus ab, die Atemwege werden in der Nacht träger und können leichter kollabieren.
 
Dies erklärt, warum die Häufigkeit des Schnarchens bei Frauen nach der Menopause drastisch zunimmt. In den Wechseljahren stellen die Eierstöcke ihre Tätigkeit ein und produzieren wenig oder kein Östrogen mehr. Frauen mit Eierstockinsuffizienz haben auch einen Östrogenmangel und bereits in jungen Jahren ein erhöhtes Schnarchrisiko.

Antibabypillen

Junge Frauen schnarchen auch, wenn sie mit der Einnahme der Antibabypille beginnen. Grund dafür ist der Hormonhaushalt, der durch die Hormone in der Pille vorübergehend gestört wird. Nach ein paar Tagen normalisiert sich der Zustand jedoch wieder und auch das Schnarchen verschwindet. Wenn dies nicht der Fall ist, ist es sinnvoll, über einen Wechsel der Pille nachzudenken.

Schnarchen in der Schwangerschaft

Ungefähr eine von vier Frauen schnarcht während der Schwangerschaft. Die Ursache kann eine Schwangerschaftsrhinitis oder einfach eine Gewichtszunahme sein.

Tipps gegen Schnarchen Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, um die Hormonbalance zu erhalten. Entsprechend dem Trend zu kohlenhydratarmen Lebensmitteln sollten kohlenhydrathaltige Lebensmittel nur gelegentlich verzehrt werden. Andererseits sollten vitaminreiche Lebensmittel sowie Lebensmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, in ausreichender Menge verzehrt werden. Dazu gehören Hülsenfrüchte und Fisch.

Verhaltenstherapie

Wenn Frauen schnarchen, weil sie einen ungesunden Lebensstil führen, kann dies durch die Änderung einiger ungesunder Gewohnheiten behoben werden. Diejenigen, die sich regelmäßig bewegen und auf Alkohol und Zigaretten verzichten, verringern ihr Risiko zu schnarchen bereits deutlich.
 
Wenn Ihr Gewicht und Ihre Hormone in Ordnung sind, aber Ihr Schnarchen Sie belastet, sollten Sie versuchen, unseren Online-Schnarchtest zu machen. Der Schnachtest wurde gemeinsam mit HNO-Ärzten des Universitätsklinikums Erlangen entwickelt. Er macht Ihnen konkrete Vorschläge, was Sie gegen Ihr Schnarchen tun können. Die Lösungsvorschläge sind genau auf Ihre Schnarchursache abgestimmt.
 
Das AescuBrands Team wünscht Ihnen Gesundheit und ruhige Nächte!


By Katja Mederer, Kategorie: Artikel, 2 Dezember 2022
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